Ein Schritt der Emanzipation – die Geschichte des Bobs

Der Bob ist in allen erdenklichen Formen nicht mehr aus den Trendfrisuren wegzudenken. Immer wieder begeistert der mutige Schnitt mit seiner Wandelbarkeit und ist bei Damen jeden Alters beliebt. Doch woher kommt der Bob eigentlich und was hat in hier zulande so berühmt gemacht?

Dazu muss zunächst einmal die Frage beantwortet werden, was einen klassischen Bob überhaupt ausmacht. Der Bob ist eine Kurzhaarfrisur, die in seiner ursprünglichen Form auf Höhe des Kinns abgeschnitten wird. Er zählt zu den wenigen Frisuren, die für alle Haartypen als auch Gesichtsformen geeignet ist. Damit beweist er seine Individualität und ständige Wandelbarkeit.

Wie alles begann

Eine Bobfrisur zu tragen, war schon zu Kleopatras Zeiten voll im Trend. Damals war der kinnlange Pagenschnitt mit geradem Pony sogar nicht nur bei Frauen, sondern auch Männern sehr beliebt. Richtig populär wurde die Frisur aber erst tausende Jahre später in den frühen 1920er Jahren. Als Ausdruck eines neuen und emanzipierten Bildes der Frau gewann der Bob, damals „Garçon-Schnitt“ (dt.: Jungen-Schnitt) genannt, vor allem durch die Schauspielern Louise Brooks an Aufmerksamkeit.

Revolutioniert wurde die Bobfrisur 1963 durch die Hand des Star-Friseurs Vidal Sassoon. Er gilt deshalb auch oft als Erfinder des klassischen Bobs. Orientiert am Garçon-Schnitt kreierte er eine vereinfachte Variante, die sich vor allem durch leichtes Styling und einfache Pflege auszeichnet. Die kinnlange Frisur fällt bei dem Träger natürlicherweise in ihre ursprüngliche Position zurück. Als Beweis nutzte der Friseur deshalb seinen Ausruf „Shake it, Baby!“ nach einem vollbrachten Haarschnitt, damit sich die Damen selbst von dem Ergebnis überzeugen konnten.

Die erste Kundin von Vidal Sassoon war damals die Schauspielerin Nancy Kwan, der aufgrund einer Filmrolle der erste klassische Bob geschnitten wurde. Als Folge wurde ein regelrechter Bob-Boom ausgelöst, der bis heute anhält.

Die Bobfrisur heute

Jahrelang hält sich die Frisur in unterschiedlichsten Formen wacker als beliebter Style. Seit 2019 bis heute ist der Long Bob eine der beliebtesten Varianten. Der moderne Long Bob, auch Lob genannt, ist maximal zwei Zentimeter länger als das Kinn und damit fast schulterlang. Die Haare werden entweder auf einer Länge oder leicht diagonal nach vorne laufend abgeschnitten.

Auch diese Form des Bobs funktioniert für alle Haarfarben, -typen und Gesichtsformen. Dickes Haar gewinnt an Leichtigkeit, dünnes hingegen darf sich über mehr Volumen freuen. Runde und herzförmige Gesichter werden durch einen Long Bob mit sanften Stufen schmaler. Eckige Gesichter sollten es mit lockigen Strähnen versuchen und ovale können alle Formen problemlos ausprobieren. Je nach Typ kann der Long Bob mit einem Seiten- oder Mittelscheitel getragen werden. Durch seine Haarlänge ist er außerdem gut für Hochsteck- oder Flechtfrisuren geeignet.

Fazit: Der Bob, ein zeitloser Klassiker

Auch wenn von einigen das Gegenteil prophezeit wurde, ist die Bobfrisur seit Jahrzehnten ein beliebter Look, bei dem der Haarschopf perfekt in Szene gesetzt und gestylt wird. Und auch in Zukunft ist nicht abzusehen, dass sich dieser Trend ändert. Jedes Jahr gibt es neue Formen des Haarschnitts, die einmal mehr die Wandelbarkeit und Raffinesse dieser Frisur unter Beweis stellen.

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