Ausflug ins Wörterwirrwarr – Fachbegriffe erklärt, diesmal: Frisiercreme

Zarte Haut, Schutz vor Wind und Wetter und ein ordentlicher Schub Feuchtigkeit: Dafür sind Cremes bekannt. In den Haaren haben sie aber nichts verloren, oder? Weit gefehlt! Frisiercremes sind ein echter Klassiker unter den Stylingprodukten und erleben gerade eine Renaissance. Denn die Idee dahinter ist ziemlich klug!

Was ist Frisiercreme?

Wer im Drogerieregal nach Frisier- oder Stylingcreme Ausschau hält, findet sie meist in der Herrenabteilung. Denn die Formulierung als Mischform aus Pomade und Brillantine gibt Männerfrisuren seit fast einem Jahrhundert natürlichen Halt und hintergründigen Glanz. 1920 kam sie erstmals bei den stylishen Gentlemen der britischen Inseln in Mode. In Deutschland startete die Creme-Karriere mit der heute noch erhältlichen Marke Brisk im Jahr 1951.

Die typischen Männercremes hatten einen sehr markanten Duft, sollten aber beim Styling weniger markant als Brillantine und Pomade vorgehen. An dieser Aufgabe hat sich wenig geändert, auch wenn die Produktrange heute viel breiter ist und unter dem Namen Stylingcreme nicht mehr so altmodisch klingt.

Es geht aber immer noch um eine alltagstaugliche Mischung aus verschiedenen Konsistenzen und Looks: Die Creme spendet eher einen leichten und flexiblen Halt, ist eher matt gehalten und soll unsichtbar dafür sorgen, dass die Haare definiert und gebändigt werden.

Mit anderen Worten: Stylingcreme ist für alle, die es weniger „speckig“ als mit Pomade, weniger glänzend als mit Brillantine und wesentlich unkomplizierter mögen. Dafür reichen Frisiercremes aber nicht aus, um eine echte Fifties-Tolle oder andere Frisuren, bei denen es um unverrückbaren Halt geht, zu zaubern.

Für wen und welche Frisuren eignet sich die Frisiercreme?

Frisiercreme ist nicht nur eine Männerangelegenheit, sondern auch für moderne Damenhaarschnitte wie den Long Bob oder den Pixie-Cut geeignet.

Grundsätzlich empfehlen Profis Frisiercremes für feines Haar, das ein wenig Form erhalten soll. Außerdem sorgt Stylingcreme für eine schöne Definition einzelner Strähnen und Haarpartien. Damit lassen sich zum Beispiel Stufen besser herausarbeiten.

Auch sehr grafische Schnitte, bei denen es auf akkurate Linien und eine glatte Oberfläche ankommt, können mit diesen Cremes gebändigt und konturiert werden. Die Cremeformulierung ist außerdem ein echter Geheimtipp für perfekt ausgearbeitete Locken!

Es gibt unterschiedliche Ausführungen für die verschiedenen Haartypen und Stylingwünsche. Je nach Version verfügt das Produkt über UV-Filter oder einen Hitzeschutz, eine Extraportion Pflege oder einen eingebauten Anti-Frizz-Regenschirm.

Wie wende ich Stylingcremes an?

Wie bei allen Stylingprodukten gilt auch hier: Weniger ist mehr! Nehmen Sie nur eine kleine Menge und verreiben Sie diese gut auf den Handflächen. Anschließend können Sie einzelne Strähnen herausarbeiten, den gesamten Schopf mit den Händen durchkneten oder zum Bändigen fliegender Haare über den Kopf streichen.

Stylingcremes lassen sich auf trocknem und feuchtem Haar anwenden. In feuchtem Haar sind sie eher für einen Grundhalt und eine bessere Formbarkeit verantwortlich, in der trockenen Version geht es um Definition und ein akzentuiertes Finish.

Wenn Sie die Cremes auf feuchtem Haar anwenden und dieses anschließend an der Luft trocknen lassen, entsteht ganz easy ein natürlicher Out of Bed-Look, der überaus entspannt und modern wirkt.

Die wasserbasierte Formulierung lässt sich übrigens hervorragend auswaschen. Das ist besonders wichtig, denn Stylingrückstände können sich an der Kopfhaut anlagern und dann das Gleichgewicht der Haare stören.

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