Haare schneiden nach dem Mondkalender: Eso-Quatsch oder kluger Cut?

Sonne, Sterne und Mond beeinflussen den Menschen seit jeher. Er wirft den Blick gen Himmel und leitet daraus Anweisungen für sein Leben ab. So sind Horoskope entstanden. So entstand auch der Mondkalender. Dieser wird von vielen Menschen als Terminplaner für so manche Lebensentscheidung genutzt – auch für den Friseurtermin. Wir beleuchten, was dahintersteckt.

Was ist der Mondkalender?

In der astrologischen Sichtweise wohnt jeder Mondphase – zu- oder abnehmend, auf- oder absteigend – eine besondere Kraft inne. Das Nachtgestirn durchläuft innerhalb eines Monats oder Jahres immer wieder andere Kombinationen dieser Phasen. Zusätzlich haben die verschiedenen Tierkreiszeichen einen Einfluss.

Im bestimmten Phasen ist das Kräfteverhältnis für verschiedene Haarprobleme besonders günstig. Dann rät der für das jeweilige Jahr erstellte Mondkalender zum Friseurbesuch.

Wer sich zum Beispiel kräftig und schnell wachsende Haare wünscht, sollte bei zunehmendem Mond in einem Luftzeichen zum Friseur gehen. Schlecht sieht es hingegen an Tagen im Wasserzeichen aus. Krebs-Tage fördern Trockenheit und Frizz, Fisch-Tage begünstigen Schuppen.

Solche Kombinationen gelten auch für den optimalen Färbezeitpunkt, für dickeren Haarwuchs und wenn Sie wollen, dass Ihre Frisur lange aussieht wie frisch geschnitten.

Was ist dran am Schnitt nach der Mondphase? 

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass viele Menschen bei Vollmond schlechter schlafen. Woran das liegt, ist noch nicht ganz geklärt. Dass es einen optimalen Zeitpunkt für den Haarschnitt gibt, stimmt ebenso. Nur hat dies wenig mit Tierkreiszeichen und Mondphasen zu tun.

In vielerlei Hinsicht liefern unsere Haare ein direktes Abbild unserer Tagesform. Außerdem sieht der Profi schnell, wie es um das Stresslevel, den Hormonhaushalt oder den Lebenswandel bestellt ist. Kurzum: Ihre Haare machen im Laufe eines Monats genauso viel mit wie Sie.

Außerdem durchläuft jedes Haar einen Wachstumszyklus. Dieser besteht aus drei Phasen, welche je nach Genetik und Lebenswandel unterschiedlich lange dauern.

Ein Haar wächst zwischen zwei und sechs Jahren, bevor in einer etwa zweiwöchigen Übergangsphase langsam die Aktivität der Haarwurzel eingestellt wird. In der letzten, rund dreimonatigen Phase verkümmert das Haarfollikel und fällt aus. Sind Sie gesund, beginnt der Prozess mit der Bildung eines neuen Haares von vorn.

Die Schlussfolgerung ist klar: Wird das Haar in der ersten Phase des Lebenszyklus geschnitten, sind die Chancen auf schnelles und üppigeres Wachstum größer als in der zweiten oder dritten Phase. Haben Sie die genetischen Voraussetzungen und tun alles für eine ausgewogene Lebensweise mit ausreichend Entspannung, optimieren Sie die Haarversorgung und verlängern den ersten Lebenszyklus.

Mangelt es Ihrem Haar bzw. dem Körper hingegen an Nährstoffen oder haben Sie zu viel Stress, stören Sie die Wachstumszyklen und das Haar sieht immer ungesund aus – ob der Mond nun zu- oder abnimmt.

Außerdem sorgen bestimmte Hormone für (kurzfristige) Störungen im Erscheinungsbild der Haare. Und nicht zuletzt ist alles eine Frage der Einstellung: Bad Hair Days können nerven – oder zu neuen Stylingideen führen.

So ist der Mondkalender nach Haarprofi-Meinung also eher eine alte Erklärungshilfe dafür, wie unser Körper funktioniert. Denn auch er kennt Phasen wie der Mond.

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